Goodbye Christian Schmidt - 1/2/2018

Goodbye Christian Schmidt

GOODBYE CHRISTIAN SCHMIDT!!!
Nach 7 Jahren als Instruktor für das McKenzie-Institut D/CH/A hat Christian Schmidt seine Lehrtätigkeit für das Institut zum 31.12.2017 beendet.

Als Arzt und Physiotherapeut war er für Instruktoren-Kollege,
sondern eine wichtige Schnittstelle zu der Ärzteschaft und an der Schulung
von Ärzten im McKenzie-Konzept beteiligt. Er war eine der treibenden Kräfte
für den Newsletter des Instituts. Wenn im Institut arbeitsintensive Aufgaben - wie Übersetzungen oder Schreiben von Artikeln anstanden, sagte Christian häufig: „Da habe ich Nachtdienste, da kann ich das machen“. Fachliche Fundierung für unsere Lerninhalte standen für ihn immer an erster Stelle.

Jörg Schellbach, der Christian während seiner Instruktorenausbildung als Mentor begleitet hat, hat ihn zu seinem Abschied interviewt.

J: Warum beendest Du Deine Lehrtätigkeit?

C: Das war eine Entscheidung, die mir äußerst schwergefallen ist. Es sind primär familiäre Gründe. Ich habe 5 Kinder, meine Frau ist auch berufstätig und die Kursvorbereitungen aber insbesondere die Abwesenheitsphasen während der Kurse sind einfach nicht mehr mit der Familie vereinbar. Daneben treibe ich meine eigene Weiterbildung als Arzt in den Bereichen Schmerz und Palliativmedizin voran. Auch das beansprucht Zeit und private Organisation.

J: Was hat Dich an der Lehrtätigkeit gereizt?

C: Zu aller erst möchte ich sagen, dass ich sehr dankbar für meine Zeit als Lehrer bin. Als ich nach meinem MDT-Diplom von Reto gefragt wurde, warum ich Instruktor werden möchte, war meine Antwort: „Weil es eine Herausforderung ist“. Das war es auf jeden Fall. Ich habe viel gelernt, neben dem fachlich/didaktischen auch mit konstruktiver Kritik umzugehen. Die Arbeit mit dem Institut hat mich dazu gebracht, mich über persönliche Grenzen hinauszubewegen, die vor Jahren für mich noch undenkbar waren. Beispiele sind hier Vorträge vor großem Publikum, Ärzten etc., das Schreiben von Artikeln natürlich für den Newsletter, aber auch Fachzeitschriften und Bücher. Auch die neuen Medien haben mich gefordert und tun es immer noch

J: Was hat Dir bei Deiner Arbeit für das McKenzie-Institut imponiert oder besonders Spaß gemacht?

C: Für mich ist die Arbeit, die das MDT-Team leistet wie ein kleines Wunder gewesen. Immer wieder hat es unsere Truppe geschafft, trotz Mehrfachbelastungen und geringer Manpower nicht nur unsere Kurse fachlich und methodisch-didaktischen ständig zu aktualisieren und optimieren, sondern über 20!! Newsletter zu erstellen, Symposien und alles Organisatorische auf die Beine zu bringen. Solche Leistungen sind nur möglich, wenn die Harmonie innerhalb des Teams stimmt. Vertrauen, Respekt, Kritik akzeptieren ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen, tiefgründige Unterhaltungen die über das fachliche hinausgehen, Sympathie, zusammen Spaß haben und Lachen habe ich kennen gelernt. 

J: Ich hatte immer das Gefühl, dass Du jede Zeile der Therapeutenbücher von McKenzie auswendig kennst. Das gab während Deiner Instruktorenausbildung immer wieder Anlass für heiße Diskussionen zwischen uns, wenn meine Erfahrung aus der täglichen Praxis und didaktische Gründe mit dem theoretischen Fundus kollidierten. Es hat mich aber auch dazu gebracht Sachverhalte häufiger nachzulesen. Geht es für Dich überhaupt ohne McKenzie?

C: (lacht) Ja die Instruktorenausbildung war eine sehr intensive und fordernde Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte. Ich bin gerade dabei die Zusatzbezeichnung spezielle Schmerztherapie zu erwerben, beschäftige mich aktuell hauptsächlich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Schmerzbeeinflussung. Aber für die Patientenuntersuchung und Kategorisierung wird McKenzie mein Fundament bleiben.

J: Gibt es Sachen, die Du vermissen wirst?

C: Vermissen werde ich die Fragen und Diskussionen mit Kursteilnehmern und dem Lehrteam, sowie den besonderen Spirit auf unseren Symposien und internationalen Konferenzen.

J: Meinen Patienten stelle ich zum Ende der Erstuntersuchung immer folgende Frage. Ist das für Sie so in Ordnung oder möchten Sie noch etwas sagen?

C: Da möchte ich Robin McKenzie zitieren: „Ich habe viel von den Patienten gelernt“…und ich würde noch ergänzen auch von meinen Lehrerkollegen…und  auch von den Kursteilnehmern, denen ich dafür dankbar bin. Leute macht weiter so!